Ihr Holzboden (Parkett oder Massivholz) ist unansehnlich geworden? Hier finden Sie Tipps, wie man die alte Versiegelung entfernt, Methoden den Hozboden einzufärben und wie man das Holz mit Lack, Wachs oder Öl neu schützt. So vermeiden Sie, dass später der Lack abplatzt, extrem kratzempfindlich ist oder andere Schäden aufweist.
1.Entfernen der alten Versiegelung bei einem Holzboden
Hier kommt es darauf an, wie stark die Versiegelung beschädigt ist. Sind nur leichte Kratzspuren zu sehen, reicht es, wenn Sie die Oberfläche leicht anschleifen und dann mit dem gleichen Lack, Wachs oder Öl streichen, mit dem der Boden ursprünglich versiegelt war. Das lässt sich leider oft nicht leicht feststellen, besonders wenn man den Boden fabrikmäßig versiegelt gekauft hat. Auf jeden Fall sollten Sie ein Produkt wählen, das ähnlich ist, also einen Wasserlack wieder mit einem Wasserlack überstreichen. Beispielsweise werden Sie keine Haftung erreichen, wenn Sie versuchen, einen geölten Holzboden mit Lack zu versiegeln. Am besten lassen Sie sich vom Fachmann beraten, welche Produkte in Frage kommen.
Sollte der Holzboden stark beschädigt sein oder wollen Sie die Oberfläche statt lackiert nun gewachst, muss die gesamte alte Versiegelung bis auf das rohe Holz entfernt werden. Bei Parkett muss dabei die Nutzschicht beachtet werden. Denn es wird jedes Mal ein Teil davon abgeschliffen. Also aufgepasst, dass Sie nicht bis auf die Trägerplatte durchschleifen. Es bieten sich zwei Methoden an:
- Sie schleifen die alte Versiegelung ab. Am besten eignet sich dafür eine Parkettschleifmaschine, die Sie sich z.B. bei Holz Lumbeck mit passendem Schleifpapier ausleihen können. Man startet mit grobem 24er Schleifpapier und wird dann immer feiner. Für den letzten Schliff sollten Sie 180er Papier verwenden. Das grobe Schleifpapier setzt sich nicht so schnell zu, hinterlässt aber auf dem rohen Holz Schleifspuren, die man auch durch die Versiegelung sieht.
- Um die mühselige Schleifarbeit zu verringern, können Sie zunächst mit chemischen Mitteln einen Teil der Versiegelung entfernen. Für einen lackierten Holzboden gibt es Abbeizmittel, für gewachste Böden Wachsentferner. Bei geölten Böden kann man versuchen, die Schicht mit Brennspiritus oder Orangenöl (muss längere Zeit einwirken) zu entfernen. Um das Holz endgültig sauber zu bekommen, ist allerdings anschließend trotzdem noch ein Schleifgang notwendig.
Vor den nächsten Schritten muss nun der Holzboden gründlich gereinigt und der gesamte Staub entfernt werden. Ansonsten finden sich die Staubteile im Lack, Öl oder Wachs wieder.
2. Farbiges Gestalten eines Holzboden
Hat man den alten Holzboden bis aufs Holz abgeschliffen oder hat einen neuen unbehandelten Boden, besteht die Möglichkeit, den Boden vor dem Versiegeln einzufärben. Ein weiteres Anwendungsbeispiel wäre, Eiche in die teurere Räuchereiche umzufärben. Allerdings sind der Gestaltung Grenzen gesetzt. Speziell helle Böden wie z.B. einen Ahornboden kann man nicht in einen dunklen Eichenboden verwandeln. Im Folgenden finden Sie verschiedene Vorgehensweisen beschrieben und welche Probleme jeweils auftreten können. Bei allen Verfahren gilt, dass der endgültige Farbton erst nach dem Trocknen und der anschließenden Versiegelung zu erkennen ist. Sinnvollerweise legt man erst einmal an verdeckter Stelle eine Probefläche an.
- im Fachhandel können Sie fertige, wasserlösliche Beize in verschiedenen Farbtönen kaufen. Durch Zugabe von Wasser kann man den Farbton aufhellen, und es ist auch möglich, die Farben untereinander zu mischen. Da die Beize schnell trocknet, muss man sehr zügig arbeiten, damit keine Überlappungen und Ansätze zu sehen sind. Es hilft auch, den Boden vorher anzufeuchten, um den Trocknungsprozess hinaus zu zögern. Beim anschließenden Versiegeln ist darauf zu achten, keine wasserlöslichen Mittel zu nehmen, da diese die Beize wieder anlösen und Flecken auftreten können. Außerdem muss der Boden nach dem Auftrag gut durchtrocknen, da sonst die Lackierung abplatzt.
- Farbiger Versiegelungslack hat den Vorteil, dass es durch die längere Trocknungszeit leichter möglich ist, Überlappungen und Ansätze zu vermeiden und man spart einen Arbeitsgang.
- Bei farbigen Ölen hat man durch die noch längere Trocknung mit Überlappung und Ansätzen kaum noch Schwierigkeiten. Dafür hat man mit der anschließenden Versiegelung Probleme: Lack platzt auf der geölten Fläche ab und wenn der Boden anschließend geölt wird, ergeben sich an häufig begangenen Stellen Laufstraßen.
- Als weitere Möglichkeit kann man einen Eichenboden räuchern. Dazu stellt man 25-30% Ammoniaklösung (Salmiakgeist aus der Apotheke/ Drogerie) in kleinen Schalen verteilt auf den Boden. Der Raum muss dabei gut verschlossen sein und sollte dann erst nach ca. zwei Tagen wieder betreten werden, da die Ammoniakdämpfe die Atemwege reizen. Achten Sie darauf, dass die Schalen den Boden möglichst wenig berühren. An den Stellen verändert er nämlich nicht seine Farbe. Im Gegensatz zur industriemäßigen Kernräucherung wird der Boden nur oberflächlich eingefärbt. Bei einem späteren Abschleifen können daher Flecken auftreten. Außerdem lässt sich der Vorgang schlecht kontrollieren: Der Splintanteil verändert sich oft anders als der Kernteil. Diese Methode ist daher nicht für Anwender geeignet, die ein farblich einheitliches Ergebnis erzielen wollen. Um eine kräftig dunkle Einfärbung zu erzielen, kann man den Salmiakgeist direkt mit dem Pinsel auf das Holz auftragen.
3.Versiegeln mit Lack, Öl oder Wachs bei einem Holzboden
Abschließend muss der Holzboden wieder versiegelt werden, damit das Holz vor Schmutz und Abnutzung geschützt wird. Ob Sie dafür Öl, Wachs oder Lack verwenden ist Geschmacksache. Bei Holz Lumbeck finden Sie in jedem Fall das passende Produkt holz-lumbeck.de/farben-holzpflege-kleber/ . Haben Sie den Boden nur angeschliffen, sollten Sie wie schon unter Punkt 1 erwähnt bei der ursprünglichen Versiegelung bleiben. Unabhängig vom Material sollten Sie den Boden erst nach 1 bis 2 Wochen richtig strapazieren, da erst dann Lack bzw. Öl und Wachs richtig ausgehärtet sind. Auch sind die jeweiligen Herstellerangaben bzgl. Verdünnung, Trocknungszeit und der Anzahl der Aufträge genau zu befolgen.
- Beim Lackieren wird zunächst eine Grundierung (Sie können den Lack hierfür 10% verdünnen)mit einer kurzflorigen Walze aufgetragen, dann folgen zwei Lackaufträge. Bei jedem Arbeitsschritt wird zunächst quer und dann mit dem Lichteinfall gerollt. Dadurch fallen Unregelmäßigkeiten beim Auftrag am wenigsten auf. Zwischen den einzelnen Schritten sollte der Boden mit einer Parkettschleifmaschine und feinem Schleifpapier kurz angeschliffen werden, da sich die Holzmaserung beim Lackieren aufstellt. Lacke auf Wasserbasis trocknen physikalisch. Während des Auftragens sollten dann die Fenster möglichst geschlossen gehalten werden, damit man später keine Lackübergänge sieht. Bei lösemittelhaltigem Lack müssen dagegen die Fenster geöffnet sein, da der Lack mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert. Lack schützt das Holz am besten und ist am strapazierfähigsten. Dagegen spricht, dass der Boden nicht mehr atmungsaktiv ist und, wenn der Lack verletzt ist, nur schwer ausgebessert werden kann.
- Beim Ölen wird der Holzboden mit einem Pinsel, Nylonschaumstoffrolle oder Gummiabstreifer aufgetragen. Dann lässt man das Öl ca. 10 Minuten einwirken, danach wird das überschüssige Öl mit einem Lappen entfernt. Nach der Trocknungszeit wird gegebenenfalls noch eine zweite Ölschicht aufgetragen. Die Herstellerangaben sollten genau eingehalten werden: Trägt man zu viel auf, wird die Oberfläche extrem kratzempfindlich und klebrig, da die Holzporen das Öl nicht vollständig aufnehmen konnten. Trägt man dagegen zu wenig auf, ist die Schutzschicht zu dünn. Dadurch wird der Boden anfällig gegen Flecken und Laufspuren in begangenen Bereichen werden sichtbar. Ein geölter Boden ist nicht so widerstandsfähig wie ein lackierter, da sich die Poren mit Schmutz zusetzen können. Dafür hat er eine warme Optik, und die natürliche Holzstruktur wird betont. Da das Holz atmungsaktiv bleibt, herrscht ein gesundes Raumklima. Außerdem lassen sich kleine Schadstellen leicht ausbessern.
- Wachs wird oft zusätzlich auf einen geölten Boden aufgetragen, bzw. man verwendet direkt ein Hartwachsöl. Der Holzboden erhält dadurch einen zusätzlichen Schutz. Vorteile und Probleme sind ähnlich wie beim Ölen.