Bei einem ungedämmten Dach geht 15 – 20 % der Wärme im Winter verloren. Im Sommer heizt sich der Speicher dagegen extrem auf. Wir stellen Ihnen im Blog vor, wie Sie mit Hilfe von Dämmmaterialien und Fermacellplatten Ihr Dach so dämmen können, dass Sie viel Heizkosten sparen. Sie können natürlich die Verkleidung auch mit Gipskartonplatten durchführen. Wir haben Fermacellplatten gewählt, da sie ein angenehmes Raumklima schaffen und enorm belastbar sind. Außerdem kann man bei Fermacellplatten die Platten einfach mit Fugenkleber verbinden. Das ist einfacher zu handhaben wie die Spachtelfugen bei Gipskartonplatten.
Vorüberlegungen
- Fermacellplatten Laut der Wärmeschutzverordnung EnEV2014 muss die oberste Geschossdecke oder das Dach so gedämmt sein, dass der Wärmedurchgangskoeffizient 0,24 Watt/mK nicht überschreiten darf. Es ist also sinnvoll, diese Vorgabe als Anhaltspunkt zu nehmen. Wenn der Dämmstoff eine Wärmeleitzahl von 0,035 W/mK hat, sollte die Dämmung beispielsweise 18 cm dick sein.
Um die Heizkostenverordnung erfüllen zu können, werden oft auch Fördergelder gewährt. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab, z.B. vom jeweiligen Bundesamt, ob 1-2 Familienhäuser oder Mehrfamilienhäuser, Mietwohnung oder Privateigentum etc. Am Besten informieren Sie sich, welche Fördergelder Ihnen zustehen. - Die Dämmung des Dachbodens wird oft mit dem Ausbau des Dachbodens verbunden. In diesem Fall ist es ratsam sich sehr gut vorweg zu informieren oder einen Architekten bzw. Bauplaner einzubeziehen. Z.B. der Einbau von Dachgauben muss vom Bauordnungsamt genehmigt werden.
- Vor der Dämmung sollten Sie das vorhandene Dachgebälk auf Schädlingsbefall und Schwamm untersuchen. Kleine Häufchen Holzmehl deuten beispielsweise auf Schädlinge wie den Holzbock oder die Holzwespe hin. Bei Holz Lumbeck können Sie entsprechende Schädlingsbekämpfungsmittel beziehen.
- Um abschließend eine glatte Fläche Fermacellplatten zu bekommen, müssen vor- oder zurückspringende Sparren auf eine plane Ebene gebracht werden. Gerade bei alten Dächern ist mit Unebenheiten zu rechnen. Erreicht werden kann das durch Aufschrauben von passenden Holzlatten.
Verschiedene Methoden der Dachdämmung
1.1 Zwischensparrendämmung von außen
Der Dämmstoff z.B. Glaswolle wird vom Dach her zwischen den Dachsparren verfüllt. Da hierfür die Dachpfannen entfernt werden müssen, ist diese Methode wirtschaftlich nur rentabel, wenn das Dach sowieso erneuert werden soll.
1.2 Aufsparrendämmung
Wie bei der Zwischensparrendämmung müssen die Dachpfannen entfernt werden. Dann wird auf den Sparren eine Holzschalung angebracht und darauf der Dämmstoff. Der Vorteil ist, dass man so eine wärmebrückenfreie Dämmung erhält.
1.3 Einblasdämmung
In diesem Fall werden Zelluloseflocken oder Steinwollegranulat in den Zwischenraum zwischen den Sparren eingeblasen. Dieses Vorgehen erfordert entsprechende Maschinen.
für Heimwerker geeignet
2.1 Zwischensparrendämmung von innen
ZwischensparrendämmungBei dieser Methode wird vom Dachboden aus, Dämmstoff zwischen den Sparren eingefüllt. Darunter wird eine Dampfsperrfolie unter den Sparren angebracht und luftdicht verklebt. Quer zu den Dachsparren wird dann eine Lattung für die Verkleidung angebracht und abschließend werden dann die Gipskarton- oder Fermacellplatten mit der Lattung verschraubt.
2.2 Untersparrendämmung
Diese wird zusätzlich zur Zwischensparrendämmung von innen eingesetzt, wenn die Sparren nicht hoch genug sind, um die notwendige Dicke des Dämmmaterials aufnehmen zu können. Man geht wie bei 2.1 vor, wählt aber die Lattung für die Verkleidung etwas stärker. Dann werden die Räume zwischen den Latten zusätzlich mit weiterer Dämmung gefüllt. Abschließend werden wie bei 2.1 die Platten auf die Lattung geschraubt.
Dämmung in der Dachschrägen
Im Folgenden gehen wir nur auf die Methoden ein, die von einem Heimwerker durchgeführt werden können. Die aufgeführten Materialien können Sie alle von Holz Lumbeck https://www.holz-lumbeck.de/trockenbau/ beziehen und wir beraten Sie gerne bei der Dämmung Ihres Dachbodens.
1. Schicht Dämmmaterial
Zuerst wird Dämmmaterial zwischen die Sparren gefüllt. Hier stehen Ihnen verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung. Wichtig ist hierbei die Wärmeleitzahl. Beträgt sie 0,035 W/mK (Glaswolle, Steinwolle) reichen 18 cm Dicke, um die Wärmeverordnung zu erfüllen. Bei 0,040 W/mK (Holzfaserplatten, Zelluloseplatten, Baumwolle, Schafwolle, Flachs) benötigen Sie schon 20 cm, um dieselbe Dämmwirkung zu erzielen. Zudem haben Glaswolle und Steinwolle den Vorteil, dass sie nicht brennbar sind. Alle aufgeführten Dämmmaterialien sind diffusionsoffen. Das bedeutet, dass evtl. eingedrungene Feuchtigkeit wieder nach oben abgegeben werden kann. Sollte die Sparrendicke nicht ausreichen – siehe 3. Schicht Lattung.
2. Schicht Dampfbremsfolie
Im nächsten Schritt wird die Dampfbremsfolie von unten unter den Sparren und der Dämmung angetackert. Achten Sie dabei darauf, dass die Bahnen sich mindestens 10 cm überlappen. Mit speziellem Kartuschenkleber und Abdichtbändern werden dann die Übergänge luftdicht verklebt.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man darauf legen, dass bei Austritt von Kabel-/Rohrdurchführungen sowie bei Fensterlaibungen keine Feuchtigkeit eintreten kann. Ein 4-Personenhaushalt produziert stündlich 500 g Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit darf nicht in die Dämmschicht gelangen. Zum einen ist Feuchtigkeit ein guter Wärmeleiter, d.h. feuchtes Dämmmaterial dämmt schlecht. Zum anderen greift die Feuchtigkeit das Holz der Sparren an. Es fault und wird anfällig für Schädlinge und Pilze. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie im Zweifelsfall die Dampfbremse lieber von einem Profi anbringen lassen, da es essentiell wichtig ist, dass diese wirklich zuverlässig und dicht angeschlossen ist.
3. Schicht Lattung mit Dachlatten
Anschließend werden quer zu den Sparren Dachlatten aufgeschraubt, auf denen dann später die Verkleidung angebracht wird. Hat die Sparrenhöhe nicht ausgereicht, können Sie nun die richtige Dicke des Dämmmaterials erreichen. Wählen Sie die Latten einfach höher und füllen Sie restliche Dämmung zwischen die Lattung.
Beispiel: Sie haben 14 cm hohe Sparren. Wählen Sie Dämmmaterial mit niedriger Wärmeleitzahl z. B. Glaswolle. Um die Wärmevorschriften zu erfüllen, müssen Sie mindestens 18 cm Dämmmaterial davon verwenden. Sie nehmen dann 14 cm dicke Glaswolle für die Füllung zwischen den Sparren. Bei der Lattung wählen Sie nicht normale 2 cm dicke Dachlatten, sondern 4 cm starke. In den Zwischenräumen zwischen den Latten verlegen Sie dann 4 cm dicke Glaswollmatten und kommen so insgesamt auf die erforderlichen 18 cm.
In der Dachschräge ist es nicht einfach ist, die Fermacellplatten zu halten und anzuschrauben bzw. zu klammern. Daher empfiehlt es sich, eine kleine Plattengröße zu wählen, z.B. 150 x 100 cm 12,5 mm dick. Bei 12,5 mm Stärke darf der Abstand der Unterkonstruktion maximal 62,5 cm betragen. Die Latten sollten daher in einem Abstand von 50 -62,5 cm so angebracht werden, dass die Platten jeweils auf den Unterkonstruktionslatten aneinanderstoßen und dadurch maximal unterstützt werden.
4. Schicht Fermacellplatten
4.1 Anbringen der Platten
Im letzten Schritt werden nun die Fermacellplatten angebracht. Sie können die Platten klammern oder schrauben. Bei einer 12,5 mm starken Fermacellplatte benötigen Sie mindestens 35 mm lange Klammern, die in 15 cm Abständen gesetzt werden sollten. Falls Sie lieber schrauben, sind Fermacell Schnellbauschrauben 30 x 3,9 mm in 20 cm Abständen zu verwenden. Am besten markieren Sie auf der Platte mit Bleistift auf welcher Linie Sie die Klammern/ Schrauben setzen wollen.
4.2 Verbinden der Platten
Der Abstand zwischen den Platten ist davon abhängig, womit Sie die Platten verbinden. Bei Verwendung von Fermacellfugenkleber stoßen die Platten direkt aneinander an. Der Kleber wird mit einer Klebekartusche einseitig auf eine Kante aufgetragen und danach wird die zweite Platte gegengedrückt. Überschüssiger Kleber kann nach dem Trocknen mit dem Spachtel abgeschabt werden. Anschließend wird mit Fermacellfugenspachel die Verbindungsstelle inklusive Schraubköpfe/Klammerrücken dünn verspachtelt.
Wenn Sie die eine Spachtelfuge wählen, befestigen Sie die Platten so, dass eine Fuge von 6 – 9 mm zwischen den Platten bleibt. Mit Fermacellfugenspachtel wird dann die Fuge verspachtelt einschließlich der Schraubköpfe bzw. Klammerrücken. Nach dem Trocknen muss die Spachtelstelle glatt geschliffen und evtl. nachgespachtelt werden.
Sollten die Fermacellplatten an evtl. vorhandenen Querbalken nicht dicht abschließen, können Sie die Lücken mit Hilfe von Acrylkleber ausfüllen.
4.3 Zuschneiden der Platten
An den Rändern werden Sie wahrscheinlich die Platten zuschneiden müssen. Dazu zeichnen Sie zuerst auf der Patte die Zuschnitte ein. Anschließend ritzen Sie mit einem Cuttermesser mit Hilfe eines Lineals die oberste Schicht ein. Danach wird die Platte so über einen Tisch oder ähnliches geschoben, dass die Ritzkante genau auf der Tischkante liegt und kann dann darüber gebrochen werden.
Wahlweise können Sie auch eine Stichsäge/eine kleine Handkreissäge mit niedriger Drehzahl verwenden. Speziell bei winkelförmigen Ausklinkungen ist die Stichsäge zu empfehlen.
Steckdosenlöcher können mit einem entsprechenden Aufsatz mit der Bohrmaschine ausgefräst werden.
4.4 Verkleiden der Fensterlaibung
Bei einem Dachfester können Sie entweder ein Innenfesterfutter des Fensterlieferanten in die Laibung einsetzen oder Sie verkeiden die Laibung ebenfalls mit einer Fermacellplatte. Dazu schneiden Sie zunächst Platten passend zu und schrauben Sie an das seitliche Kantholz. Verwenden Sie dann eine Eckschutzschiene, um eine saubere Eckkante zu bekommen. Diese wird zunächst punktuell mit Fugenspachtel an der Kante befestigt und anschließend verspachtelt.
Dämmung der Giebelwand
Nach der Dämmung der Dachschrägen stellen sich oft die Giebelwände als Wärmeschwachpunkte heraus. Bei zweischaligem Aufbau reicht abhängig von den verwendeten Mauersteinen meist eine 24 cm starke Wand aus, um die Wärmeschutzverordnung zu erfüllen. Ist die Giebelwand von innen unverputzt, sollten Sie aber auch in diesem Fall eine Vorsatzschale errichten, um Luftdichtigkeit zu gewährleisten. Speziell wenn Sie den Dachboden als Wohnraum nutzen wollen, erhalten Sie dadurch gleichzeitig eine glatte Innenwand. Beim Ausbau sollte man auch den Einbau von Fenstern in den Giebelwänden überlegen.
Im Folgenden wird die Dämmung einer Giebelwand durch eine Vorsatzschale mit Fermacellplatten beschrieben. Die Fermacellplatten werden in diesem Fall an einer Metallständerwand festgeschraubt.
Erstellen eines Metallständerwerkes
Bei Holz Lumbeck https://www.holz-lumbeck.de/trockenbau/ können Sie fertige Metallprofile beziehen, mit denen sich leicht eine Ständerwand errichten lässt.
Auf dem Boden und in der Schräge werden 50 mm UW-Profile genommen, senkrecht 50 mm CW-Profile. Zunächst wird ein UW-Profil auf dem Speicherboden mit Schrauben am Boden befestigt (Löcher im Ständerprofil bitte vorbohren). Unter das UW-Profil wird dabei ein Dämmstreifen gelegt, um die Fuge abzudichten. Der Abstand der Schrauben sollte maximal 70 cm betragen. Der Abstand zur Giebelwand ist dabei von der Dicke des Dämmmaterials abhängig. Anschließend wird mit Fermacellschrauben UW-Profil an der Schräge festgeschraubt.
Um die Profile auf die richtige Länge zu kürzen bzw. in der Schräge anzuschrägen, können Sie eine Blechschere oder eine Metallsäge verwenden.
Die CW-Profile werden wie bei der Dachschrägendämmung im Abstand 50 – 62,5 cm in die UW-Profile gestellt. Die Profile werden untereinander nicht verbunden.
Anbringen der Fermacellplatten
Nun können Sie wie unter Punkt 4 beschrieben die Fermacellplatten mit Fermacellschrauben an dem Ständerwerk befestigen und verfugen. In diesem Fall können allerdings keine Klammern verwendet werden, da diese nur in Holz den nötigen Halt geben.
Das Team von Holz Lumbeck wünscht Ihnen gutes Gelingen bei der Durchführung der Dämmung.