Bei Sonnenwetter bietet eine Terrasse gute Möglichkeiten im Freien zu frühstücken, gemütlich zu grillen oder einfach im Liegestuhl zu relaxen. Plötzliche Regenschauer können einem dabei allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Mit einer Terrassenüberdachung sind Sie auf der sicheren Seite. Hier erfahren Sie, wie Sie eine lichtdurchlässige Terrassenüberdachung aus Kunststoffstegplatten und Unterkonstruktion aus Holz selber machen können.
Wichtige Vorüberlegungen
In manchen Städten muss man eine Baugenehmigung für eine Terrassenüberdachung haben. Erkundigen Sie sich am besten vor dem Bau, ob Sie eine solche benötigen. Meist hängt es von der Größe und Höhe der Terrassenüberdachung ab.
Unser Modell besteht aus einer Unterkonstruktion aus Holz, da sich dieses auch für den Hobbyhandwerker leicht bearbeiten lässt. Die Balken sind von den Maßen abgestimmt auf die vorgeschlagene Größe der Terrasse, Kunststoffstegplatten als Deckmaterial und eine Schneelast bis 0,75 kN/qm. Wenn Sie eine kleinere Terrassenüberdachung bauen wollen, können Sie die vorgeschlagenen Querschnitte der Balken übernehmen. Bei einer größeren Überdachung, einer schwereren Abdeckung oder wenn Sie in einer Gegend mit viel Schnee wohnen, sollten Sie sich beim Fachmann informieren, ob die Abmessungen statisch ausreichen. Holz Lumbeck berät Sie dabei gerne. www.holz-lumbeck.de/service/
Als Abdeckung haben wir ein Komplettsystem mit Premiumstegplatten aus Polycarbonat gewählt. Die durchsichtigen Platten verdunkeln nur leicht die Innenräume, sind einfach zu bearbeiten und sind durch das leichte Gewicht sehr gut geeignet.
Falls es Ihnen zu schwierig erscheint, die Terrassenüberdachung selber zu bauen, können Sie natürlich auch eine Fachfirma beauftragen, Ihnen eine zu erstellen oder Sie kaufen bei Holz Lumbeck einen Fertigbausatz. Insgesamt ist es allerdings wesentlich kostengünstiger, sich das Holz zusägen zu lassen und selber den Bau durchzuführen.
Materialliste für die Terrassenüberdachung
Bis auf den Fertigbeton können Sie alle Materialien bei Holz Lumbeck bekommen. www.holz-lumbeck.de/service/
für die Unterkonstruktion:
- H-Pfostenträger 10 cm
- Fertigbeton
- Holzschutzlasur für den Außenbereich
- Leimbinder 10 x 10 cm: 2 Stück 2,10 m, 2 Stück 2,37 m, 2 Stück 0,60 m
- Leimbinder 10 x 16 cm: 2 Stück 3,07 m
- Leimbinder 6 x 14 cm: 4 Stück 3 m
- 8 Holzschrauben M6 x 160 mm
- 4 Holzschrauben M6 x 190 mm
- Holzschrauben M4 x 45 mm
- 15 Betonschrauben M10 mit Dübeln
- 4 Winkelverbinder mit Steg 90x90x65
- 8 Sparrenpfettenanker 210 mm
für die Dachkonstruktion:
- Komplettsystem Stegfünffachplatte komplett mit Aluhaltesystemen 3 Platten 98 x 300 cm
- Wandabschlußleiste 3,07 m
- weiße Dispersionsfarbe
Werkzeugliste
- Zollstock
- Richtschnur
- Wasserwaage
- Spaten
- Bottich zum Anrühren des Mörtels
- Bohrmaschine
- Säge
- Schraubzwingen
- Leiter
- Pinsel
Bau der Holzkonstruktion für die Terrassenüberdachung
- Zunächst werden H-Pfostenträger gesetzt, die für eine stabile Verankerung sorgen. Die hinteren Anker werden dabei so gesetzt, dass die Stützen später mit der Hauswand verbunden werden können. Die Pfostenträger werden in 80 cm tiefe Löcher einbetoniert und so gesetzt, dass die Stützen später den Abstand wie in Bild 1 haben. Achten Sie darauf, dass die Pfostenträger rechtwinklig und auf einer Ebene gesetzt werden.
- Alle Leimbinder mit Holzschutzmittel imprägnieren bis auf die Flächen, die später direkt unter den Stegplatten liegen. Diese werden mit weißer Dispersionsfarbe gestrichen, damit sich die Kunststoffplatten nicht zu sehr aufheizen.
- Nach 2 Tagen Aushärtung können die Pfosten in den Pfostenträgern festgeschraubt werden. Hinten werden die 2,37 m langen Pfosten eingesetzt, vorne die 2,10 m langen. Dadurch wird erreicht, dass das Dach die erforderliche Neigung von mindestens 5 Grad hat. Die hinteren werden mit Hilfe von Betonschrauben M10 mit Dübeln an der Hauswand befestigt (1 -2 Bohrlöcher pro Meter).
- Anschließend werden die 3,07 m langen Leimbinder hochkant mit Hilfe der Winkel mit den Pfosten verbunden und zusätzlich durch eine 19 cm Schraube fixiert. Diese wird von oben durch den Hauptträger in die Stütze geschraubt (vorbohren empfehlenswert). An der Hauswand wird der Hauptträger zusätzlich mit M10 Betonschrauben an der Wand festgedübelt.
- Die Kopfbänder versteifen die Konstruktion anschließend. Halten Sie die 60 cm langen Stücke vor das vordere Gestell und markieren, wie die Schnittwinkel verlaufen müssen. Nach dem Sägen werden sie mit den 16 cm langen Holzschrauben festgeschraubt (vorbohren empfehlenswert).
- Für die Sparren werden die 6 x 14 cm Leimbinder hochkant mit Hilfe von Sparrenpfettenankern befestigt. Alternativ können Sie die Balken auch ausklinken. Die Abstände entnehmen Sie bitte Bild 1. Sie sollten genau eingehalten werden, da sie exakt auf die Breite der Stegplatten abgestimmt sind.
Und schon steht die Unterkonstruktion der Terrassenüberdachung
Verlegen der Stegplatten
Allgemeine Hinweise:
- Damit die Stegplatten nicht beschädigt werden und um ein Durchbrechen zu verhindern, muss über die Stegplatten beim Begehen eine Bohle gelegt werden, die das Gewicht gleichmäßig verteilt.
- Die Schutzfolie erst nach dem Einbau entfernen.
- Die beschriftete Seite der Schutzfolien muss nach oben zeigen, da dort die UV-geschützte Seite ist.
Vorgehen:
- Alle Flächen der Unterkonstruktion, die den Stegplatten zugeneigt liegen, mit weißer Dispersionsfarbe streichen, damit diese Stellen möglichst wenig aufheizen.
- Die Unterprofile der Alustegprofile werden am unteren Ende mit einem Bohrloch versehen und der Profilabschlusswinkel wird von unten angeschraubt.
- Anschließend werden die Unterprofile mittig alle 25 cm mit den selbstbohrenden Edelstahlschrauben 4,8 x 32 mm auf die Dachsparren aufgeschraubt. Rechts und links werden dabei die Stegrandprofile verwendet, jeweils mit der geschlossenen Seite nach außen. Zur Wand hin 1,8 cm Platz lassen, damit sich die Platten ausdehnen können.
- Die Stegplatten an der Wand- und an der Traufenseite mit Anti-Dust-Tape verschließen. Dabei an der Traufenseite das perforierte Klebeband verwenden, damit Kondenswasser ablaufen kann. Anschließend zusätzlich mit Alu-Abschlussleisten verschließen.
- Die Platten locker auf die Unterprofile auflegen und rechtwinklig ausrichten. Die Stegplatten müssen dabei Spiel haben, damit sie sich bei Erwärmung ausdehnen können.Anschließend alle 25 cm mit selbstbohrenden Edelstahlschrauben 5,5 x 28 mm die Ober- auf die Unterprofile aufschrauben. Achtung nicht zu fest anziehen!
- Dann wird das Wandanschlussprofil an der Hauswand angebracht. Es verhindert, dass Wasser zwischen Hauswand und der Überdachung herunter läuft. Das Profil wird alle 50 cm mit der Hauswand verschraubt, wobei im Bereich der Stege die Gummilitze eingeschnitten werden muss. Anschließend den Spalt zwischen Wandabschlussprofil und Mauerwerk mit Silikon abdichten.
- Im letzten Schritt wird die Schutzfolie abgezogen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß an Ihrer hochwertigen, kostengünstigen Terrassenabdeckung.